News lesen
UnitedWorldGames 2024
24.06.2024
Die TCW Jugend war wieder in Klagenfurt bei den UnitedWorldGames! Hier gibt's den ausführlichen Bericht. Viel Spaß beim Lesen!
Unser Team 2024
Tag 1: Schon wieder ein Jahr vorbei, das heißt: auf geht’s für die TCW-Jugend zu den UnitedWorldGames (UWG) nach Klagenfurt! Jedes Jahr wieder unser größtes Highlight des Jugendjahres.
alle gut drauf am Bahnhof
Für mich ist die meiste Arbeit ja schon getan, wenn es überhaupt losgeht, aber der Reihe nach. Mit unserer Infoveranstaltung im Rahmen der Jugendversammlung im Februar beginnt für mich die Organisation. Dort habe ich wieder den interessierten TCW-Jugendlichen und Eltern die UWG vorgestellt, um möglichst viele Teilnehmer zu begeistern. Da wir zuvor schon 9-mal an den UWG in Klagenfurt bzw. der früheren Schwesterveranstaltung in Wien teilgenommen hatten, konnte ich viel aus eigener Erfahrung berichten. Mit Erfolg: dieses Jahr haben sich 11 Kinder und Jugendliche angemeldet, das ist die zweitgrößte Truppe unserer UWG-Geschichte! Eine musste zwar am Tag vor der Abreise leider absagen, aber mit 10 Teilnehmern war es eine super Beteiligung. 4 waren letztes Jahr schon dabei, 6 waren neu. Nächster Schritt waren dann Anmeldung, Schulbefreiung für die Kinder (die UWG dauern von Donnerstag bis Sonntag), Anreise planen (mit dem Zug), Unterkunft organisieren, Sponsoren suchen und begeistern…was man eben so alles macht für sein Rudel. Und dann Donnerstag…endlich geht’s los! Treffpunkt war diesmal in Ulm am Bahnhof, da die Verbindung von Ravensburg aus zwar möglich ist, aber zu oft schiefläuft, z.B. bei unseren beiden letzten UWG-Reisen. Also mit dem Auto in die nagelneue Tiefgarage in Ulm, das Hinweisschild “wir sind noch im Testbetrieb, bitte haben Sie Verständnis für Fehler“ habe ich mal nur so nebenbei zur Kenntnis genommen, wir kommen aber bei Tag 4 darauf zurück… Alle waren pünktlich am Treffpunkt, d.h. wir hatten noch genug Zeit für ein gemeinsames Frühstück. Alle hieß in dem Fall: Marah, Benny, David, Peter, Johann, Jonas, Micah, Fabi und unsere zwei Gastspieler Leo und Niklas. Alle im pflegeleichtesten Teeniealter zwischen 11 und 17, es war also klar, dass das zum Betreuen ein stressfreier kleiner Ausflug wird (...hat da gerade jemand gelacht?). Der Zug kam dann zwar mit knapp 20 Minuten Verspätung, aber da er bei der Hinfahrt ohne Umstieg direkt bis Klagenfurt durchfährt, spielte es auch keine große Rolle, dass in Österreich nochmal eine halbe Stunde Verspätung dazu kam, weil ein Zug vor uns den Berg nicht hochkam und abgeschleppt werden musste. Zum Glück war es eine Bahn der ÖBB (kein deutscher Zug), deswegen hat die Klimaanlage funktioniert und für uns war das nicht weiter tragisch. Während der Zugfahrt lernen sich ja nicht nur unsere Teilnehmer besser kennen, es ist immer auch die Zeit für mich als Betreuer etwas zu lernen, vor allem über die aktuell beliebtesten Handyspiele. Als verantwortungsvoller Betreuer muss man ja mal einen Blick auf das werfen, was die Kinder machen, bzw. womit sie die eigentlich elternmäßig streng limitierte vorgegebene Bildschirmzeit crashen. Also habe ich versucht, hinter jedem Spiel… irgendwo...gut versteckt… seeehr gut versteckt …einen pädagogisch wertvollen Ansatz zu erkennen. Kann ja nicht so schwer sein. Was soll ich sagen? Ich habe es versucht…wirklich! Wir hören da nochmal gedanklich kurz rein: „Mist! Mein Bus steckt fest, jetzt muss ich ein neues Polizeiauto klauen!“ Puh…Versuch 2: „Du weißt schon, dass du mit deinem Auto da grad Menschen überfährst??“ – „Ja schon… aber meistens springen die rechtzeitig weg“ Aha, wie beruhigend… Versuch 3: „Was musst du da machen?“ – „Ich muss mich auf den Pinguin werfen und auf seinem Rücken den Berg runterrutschen.“ Uuuiii…na gut, ich lasse das gerade mal durchgehen als erweiterte Tierpflege und frage nicht weiter nach. Als erfahrener Betreuer lernt man im richtigen Moment auch mal wegzuschauen. Wie auch immer, die Zeit verging wie im Flug und wir kamen gut gelaunt in Klagenfurt an. Apropos wie im Flug: Unser Mitbetreuer Thorsten kam mit dem Flugzeug aus Frankfurt (was für eine gelungene Überleitung), und war sogar vor uns schon eingetroffen, obwohl sein Tag mit der freudigen Nachricht begann „Ihr Flug wurde gecancelt“. (Ein bisschen Adrenalin am Morgen kann ja nie schaden, da ist man erstmal wach.) Zum Glück gabs einen Folgeflug etwas später, so dass wir die Anreise alles in allem als problemlos abhaken konnten. Noch kurz eine Abschlusskontrolle, dass keiner was im Zug vergisst…aha, Ausbeute: Eine Sonnenbrille. Ist ja nicht schlimm, und als guter Betreuer nennt man bei sowas natürlich keine Namen, in diesem Falle besonders nicht den von Niklas. Jetzt hieß es vor Ort organisieren und improvisieren, konkret also erstmal ins große Stadion, das ist die Hauptlocation der UWG, wo mehrere der insgesamt 10 Sportarten ausgetragen werden, aber auch die gesamte Orga und die Verpflegung untergebracht sind. Hier bekamen wir unsere Spieler- bzw. Coachpässe, Essensgutscheine, Shuttletickets usw. Thorsten konnte das schon erledigen, bis wir eintrafen, so dass ich dann nur noch einen Transport für uns zum Hotel auftreiben musste. Ist ja kein Problem, wenn gerade gleichzeitig 10.000 Sportler und Betreuer einen Transfer brauchen. Man muss nur wissen, wen man fragt...und wie. Also ab zum Shuttle-Spezialist. Erster Ansatz: „Wir brauchen für 12 Leute einen Shuttle zu unserem Hotel in der Stadtmitte“ – „Im Moment setzen wir alle Shuttle nur zum Bahnhof ein, weil da grade alle gleichzeitig ankommen, die nächste Stunde wird das nichts“. Also zweiter Ansatz: Ein kurzer vorwurfsvoller Blick tief in die Augen: „Na komm…wir sind doch nur 12!“ - Mitarbeiter brüllt nach hinten in tiefem österreichischen Akzent: „Bruno?! Konnst du kurz 12 Leit in die Stodt foarn?“ – „Koan Problem“ – und zack, Problem gelöst. Ratzfatz saßen wir zu zwölft allein in einem richtig großen Bus, der uns bis direkt vor die Hoteltür kutschierte. Es lebe die Kommunikation! Für uns hieß es dann noch kurz im Hotel einchecken, Pizzaessengehen um die Energiereserven wieder aufzufüllen und dann noch im Hotel ein kurzes Teammeeting, in dem wir die organisatorischen Dinge erklärt haben und nicht zuletzt unsere eigenen UWG-Verhaltensregeln erklärt haben. Die haben sich über die Jahre absolut bewährt, hängen natürlich immer ein bisschen vom Alter und der Zusammensetzung der Gruppe ab und…werden vor allem nicht verraten. Die TCW-ler haben dann noch alle auf einem (!) Zimmer das aktuelle EM-Spiel verfolgt… Teambuildung läuft!
Tag 2: Frühstück um 7.30 Uhr mit 10 Teenies heißt: Als wir Betreuer um 7.30 Uhr in den Frühstücksraum kommen… sitzen alle bereits gut gelaunt am Tisch! Jetzt fragen sich bestimmt gerade alle Eltern, wie man das hinbekommt, aber keine Chance, das bleibt unser TopSecret. Dann ging es mit dem Shuttlebus zur Tennisanlage, die auch direkt neben dem Stadion liegt, und es konnte mit den Wettkämpfen losgehen. Für uns war es logistisch sehr gut, dass dieses Jahr alle Tenniswettbewerbe auf derselben Anlage stattfanden und nicht auf mehrere Anlagen verteilt wie die Jahre zuvor. Das bedeutet vor allem, dass sich alle immer gegenseitig zuschauen und anfeuern können, und man auch einiges von anderen Sportarten mitbekommt. Und genau das ist eines der wichtigen Ziele der UWG, es ist einfach ein großes Miteinander von jungen Sportlern aus aller Welt, die hier Spaß haben. Im Tennis gab es Altersklassen U12, U14, U16 und U18, Jungs und Mädchen getrennt, und die Teilnehmer kamen neben vielen Österreichern auch vereinzelt aus Kroatien, Italien, der Türkei und Großbritannien. Aus Deutschland waren wir wie immer das einzige Team und haben daher nicht nur den TCW, sondern ganz Deutschland vertreten! Der Modus sah Gruppenspiele vor, so dass alle viel zum Spielen kommen, was für dieses Event optimal ist. Nachdem die genauen Regeln erklärt waren (Die Sätze beginnen in der Vorrunde bei 3:3, bei den Platzierungsspielen dann bei 2:2 und es wird NoAd gespielt) ging es los. Bei 10 Teilnehmern waren immer gleich mehrere von uns parallel im Einsatz, so dass es immer etwas zum Zuschauen gab. Zum Essen konnten wir einfach kurz rüber ins Stadion, wo die Kinder und Betreuer mit Kost aus aller Welt perfekt versorgt wurden (besonders beliebt waren wie immer der Burgerstand und die italienische Ecke mit Pasta und Pizza). Bei unseren Matches stellte sich schnell heraus, dass das Niveau angenehm ausgeglichen war, so dass wir bald auch schon erste Siege vermelden konnten. Wenn man die UWG richtig angeht, ist das aber gar nicht entscheidend, sondern es gilt das olympische Motto, das es ums Mitmachen und Drumherum geht. Bei den UWG heißt es offiziell „One world - a thousand friends“ und das trifft es auch genau. Abgesehen davon konnte man die Ergebnisse sowieso nicht so richtig erkennen, da die Turnierleitung die Spielpläne vor Ort in Schriftgröße 2 ausgedruckt hatte, was ohne Lupe definitiv nicht zu erkennen ist. Egal, Ergebnisse werden überbewertet. Das Wetter hat übrigens perfekt mitgespielt, wir hatten locker 30 Grad, auch das hat optimal zu einer Festivalatmosphäre gepasst. Auf dem Programm stand heute mit der Eröffnungsfeier noch das absolute Highlight der UWG. Also kurz vorher noch mit dem Shuttlebus kurz zurück ins Hotel, duschen und umziehen, dann wieder zurück. Für uns gab es noch eine große Ehre: Wir wurden ausgelost (oder ausgewählt?), als Einmarschtrupp für Deutschland bei der Eröffnungsfeier. Festlich geschmückt mit Trikots, Deutschlandfahnen, Alohaketten in schwarz-rot-gold, etc. waren wir dann am Sammelpunkt mit den Einmarschgruppen der anderen Nationen. Nach gespanntem Warten ging es dann los und unter tosendem Applaus und den feierlichen Klängen der Nationalhymne marschierten wir ein, das war schon ein sehr besonderer Moment für alle. So was sieht man sonst nur im Fernsehen bei Großevents, aber jetzt selbst mittendrin zu sein, ist für alle und ich denke ganz besonders unsere jüngeren Teilnehmer schon sehr beeindruckend. Da die UWG inzwischen auch social-media-mäßig sehr professionell sind, konnten die Eltern die Eröffnungsfeier übrigens daheim per Livestream mitverfolgen! Gerade bei der Eröffnungsfeier und dem Einmarsch aller ca. 30 Nationen sieht man erstmal so richtig, an was für einer Veranstaltung wir da überhaupt teilnehmen dürfen. Die weitesten Anreisewege dürften die Sportler aus den USA, Kanada, China, der Mongolei und Indien gehabt haben. Natürlich waren auch aus fast ganz Europa wieder Teams dabei und so sind die UWG einfach eine richtig bunte Mischung. Auch aus der Ukraine war wieder ein Team dabei. Schön, dass die Kinder hier ein paar Tage mitfeiern können und ein bisschen Ablenkung finden, von ihrem derzeit sicher nicht leichten Alltag. Die Eröffnungsfeier war dieses Jahr wirklich top, es gab nur wenige kurze offizielle Reden und viele Showacts zu bewundern wie Tanz- und Akrobatikgruppen, Showbasketballer, BMX–Artisten und Jongleure.
Tolle Showeinlagen
Richtig feierlich wurde es dann am Schluss und es kam echte Gänsehautstimmung auf, als erst in drei Sprachen der offizielle Fairplay-Eid vorgelesen wurde und dann ein prächtiges großes Musikfeuerwerk in den Klagenfurter Abendhimmel gezaubert wurde.
Sehr beeindruckend und stimmungsvoll
Tag 3: Heute Frühstück um 7.00 Uhr, ausschlafen wird ebenfalls überbewertet. Wir hatten ein Match auf Wunsch des Gegners (und mit einer kleinen Bestechung durch Heißgetränke von der Turnierleitung) auf einen früheren Zeitpunkt verlegt. Wir sind ja gute Gäste und außerdem bestechlich, aber nicht teuer. Also auf zur Anlage und in einen neuen UWG-Tag mit strahlender Sonne, Hitze, und vielen Matches. Vormittags fanden noch die letzten Gruppenspiele statt, nachmittags begannen dann die Platzierungsspiele. Bei uns lief es richtig gut, alle haben sich toll geschlagen und vor allem richtig viel Spaß gehabt. Offenbar haben unsere Kids hier auch unerschöpfliche Energiereserven: als mittags mal etwas Pause war, haben sie untereinander noch Tennis gespielt, obwohl es inzwischen nicht nur heiß, sondern auch schwül war, aber ein echter UWG-Teilnehmer lässt sich davon nicht beeindrucken. Übrigens war auch der italienische Junge bei den U14 Tennisspielern wohl nicht ausgelastet, er hat parallel zu den Tennisspielen auch noch beim Eishockey mitgespielt. Als Betreuer war heute Schatten die beste Wahl. Samstag ist für uns Betreuer tagsüber, solang die Matches laufen, relativ entspannt, so dass wir die Möglichkeit hatten, auch mal kurz bei anderen Sportarten vorbeizuschauen. Neben Tennis waren dieses Jahr noch Fußball, Basketball, Volleyball, Feldhockey, Eishockey, Floorball, Rugby, Ball Hockey und Softball dabei. Immer spannend ein paar Eindrücke von den anderen Disziplinen mitzunehmen. Meine Highlights dieses Jahr: Rugby, was einfach immer nur aussieht wie Rudelbildung mit Regeln, ein unmöglicher Coach eines deutschen Feldhockeyteams, der seine Jungs, die hochüberlegen waren, dermaßen zusammengefaltet und beschimpft hat, dass einem beim Zuschauen Angst wurde (er hat den UWG-Spirit definitiv nicht verstanden, Fairplay sollte beim eigenen Team beginnen…) und meine Lieblingssportart Mädchenvolleyball, mit einem gefühlten Verhältnis von 20 Minuten Einschlagzeit inkl. perfekt einstudierten Jubel- und Gesangschoreografien und dann 8 Minuten Spielzeit des eigentlichen Wettkampfs. Aber ich würde nie über andere Sportarten lästern (außer wenn es Spaß macht...), Tennis ist ja auch etwas speziell, oder versuchen Sie mal einem Außenstehenden die merkwürdige Zählweise zu erklären. Außerdem ist das Herumschlendern über die UWG-Locations genauso wie die Fahrten in den UWG-Shuttlebussen perfekt, um Kontakte zu knüpfen oder wieder aufleben zu lassen. Überhaupt habe ich einige Bekannte wiedergetroffen: Das Personal im Hotel und der Tennisanlage, ein paar vom Orgateam und tatsächlich Vincent, der vor Jahren zweimal mit uns als Tennisspieler bei den UWG war, und jetzt mit einem Volleyballteam am Start war. Die Sportwelt ist klein und trifft sich in Österreich! Apropos Österreich, dieser spezielle österreichische Humor und Dialekt hat irgendwie immer etwas Nettes. Kleines Beispiel: „Du, deiner spielt jetzt gleich auf Platz 3“ – „Wer?“ – „Na ist des net deiner, dem du da drüben grod zugschaot host?“ – „Ich bin mit 10 Kindern hier, welchen meinst du?“ – Da dreht sich ein alter Österreicher zu mir um, klopft mir väterlich auf die Schulter und sagt: „Olle väterlicherseits? Respekt!“ Eine weitere Begegnung ist mir noch besonders im Gedächtnis geblieben. Wir haben eine 10-jährige Amerikanerin (Goalie des Soccerteams) mit Ihrer Mama im Shuttlebus Freitagabend kennengelernt und Samstagfrüh gleich wiedergetroffen. Wir haben ihr unsere schwarz-rot-goldenen Armbändchen geschenkt (die Kleine hat so gestrahlt!) und dafür kleine USA-Anstecknadeln bekommen.
deutsch amerikanische Freundschaft
Samstagnachmittag kamen sie dann extra bei der Tennisanlage vorbei um kurz zuzuschauen, das ist UWG Feeling pur! Samstagabend gibt’s das nächste Sideevent, die Playersparty. Das heißt aber vorher nochmal ab ins Hotel, die Shuttlebusse fahren tagsüber alle 25 Minuten, so dass man das ganz gut organisiert bekommt. Dann wieder zurück und ab ins Getümmel. Also natürlich nicht für Betreuer, Playersparty ist erwachsenenfreie Zone. Die Beats des Stadion DJ’s hört man aber auch noch in größerer Entfernung. Neben der Disco gabs aber auch noch eine Spielecke mit Computerspielen, Tischfußball, Karaoke, das aktuelle EM-Spiel wurde auf der großen Leinwand gezeigt, so dass sich alles irgendwo nach Lust und Laune verteilen konnten. Für uns Betreuer also doch nochmal etwas Herausforderung immer zu wissen, wo alle sind, und dann später alle sicher zurück ins Hotel zu begleiten.
Tag 4: Wahnsinn, wie schnell die Zeit hier vergeht, schon der letzte Tag. Heute erster wichtiger Programmpunkt: Zimmerkontrolle beim Auschecken aus dem Hotel. Und die Ausbeute wie jedes Jahr: Ein Ladekabel. Der Klassiker der vergessenen Gegenstände im Hotel. Aber macht ja nichts, für irgendwas muss man als Betreuer ja da sein. Das Hotel war übrigens top, bis auf eine tropfende Klimaanlage und den Fernseher im Betreuerzimmer, bei dem die Fernbedienung nur in der Al-Bundy-Antennen-Position funktioniert hat (schräg überm Kopf, hinterm Rücken in genau 45 Grad Winkel nach unten gerichtet). Dann noch eine kleine Ermahnung für die Jungs aus Zimmer 44, das man ein Hotelzimmer so nicht hinterlässt, und ab zur Tennisanlage. Heute standen noch ein paar Platzierungsspiele und die Halbfinals und Endspiele auf dem Zeitplan. Und wir waren noch in 3 Halbfinals dabei! Mehr noch, wir haben sogar alle 3 gewonnen. Bei der U14 haben wir so ein reines TCW-Finale gespielt, das Benny dann gegen Jonas gewonnen hat und bei der U16 war David im Finale gegen einen Österreicher und hat die Silbermedaille geholt. Es war also auch rein sportlich ein voller Erfolg für uns. Aber das Wichtigste für mich sind nicht die Medaillen, obwohl ich mich natürlich darüber freue. Sondern, wie sich unsere Spieler die ganzen 4 Tage über verhalten haben und wie sie zusammengewachsen sind. Sie haben auch untereinander auf sich aufgepasst, dass keiner allein unterwegs ist und solche Sachen. Auch unsere Jüngeren wurden wohl von den Größeren integriert, so dass es wirklich ein Team war. Wir haben sogar von den österreichischen Betreuern ein extra Lob bekommen, wie toll und fair unsere Sportler sich auf dem Platz immer verhalten haben! Das ist für uns als Betreuer das größte Kompliment. Das Team hat uns also genug Freiraum gelassen ein bisschen Blödsinn zu machen, einfach weil wir so sind, wie wir eben sind.
Unsere Medaillengewinner Jonas, Benny und David
Zum Abschluss noch kurze Siegerehrung und dann mussten wir auch schon wieder zum Zug für die Heimfahrt. Im Gegensatz zur Hinfahrt mussten wir zwar zweimal umsteigen, aber dafür gab es zur Freude der Kinder überall WLAN im Zug, was aus ihrer Sicht der mit Abstand wichtigste Bestandteil einer Bahn ist…Zu den Handyspielen auf der Rückfahrt erwähne ich jetzt nichts, ich glaube ich bin einfach zu alt dafür. Oder früher war alles besser (3 Euro ins Phrasenschwein). Besser oder nicht, zumindest anders wars. Da passt mal wieder der Spruch: Früher stand in einer Bedienungsanleitung vom Auto, wie man Ventile am besten einstellt, heute steht drin, dass man Batteriesäure nicht trinken darf… aber ich schweife ab. Noch kurz ein Sprint über den München Bahnhof, weil es etwas knapp war mit Umsteigen, dann noch in den letzten Zug bis Ulm. Hier wurde es nochmal spaßig, weil gleichzeitig das EM-Spiel Deutschland-Schweiz lief und alle versucht haben, eine Verbindung zum Livestream aufs Handy zu bekommen. Mit dem Ergebnis, dass das Netz laufend ausgefallen ist und immer unterschiedliche Infos zum aktuellen Spielgeschehen durch den Zug gebrüllt wurden. Ich hatte dann noch im Gruppenchat gefragt, ob die Eltern ihre Kinder wieder am Bahnhof abholen wollen oder ob ich sie gleich behalten soll…eine knappe Mehrheit wollte sie dann aber doch wieder zurückhaben. Dann noch ein kleiner Schock zum Schluss: Ab in die Tiefgarage und das Ticket bezahlen. Und dann sagt der Parkautomat: „Ihr Ticket ist ungültig!“ Wie…ungültig?? Und jetzt? Also erstmal zuständiges Personal suchen… Sonntagabends um halb elf…Zum Glück sind sie dort aber wohl solche Ausfälle gewohnt und ich konnte das doch noch zügig klären und diejenigen, die ich direkt heimgefahren habe, dann kurz später zu Hause abliefern.
Bleibt mir wie immer an dieser Stelle noch ein großes Dankeschön zu sagen: An das fantastische Orgateam der UWG, das eine Mega-Veranstaltung auf die Beine stellt, an die Shuttlebusfahrer, besonders an Bruno vom ersten Tag (er heißt gar nicht Bruno, aber wir haben ihn einfach mal so genannt), an das Cateringteam, das alle 10.000 Teilnehmer satt bekommt, an Camilla und Marco von der Turnierleitung, die uns unsere Kommentare nie übel nehmen, an alle Gegner, die ebenfalls immer wieder zu den UWG kommen, an die ÖBB für die funktionierende Klimaanlage, an alle anderen der 10.000 Teilnehmer, die weite Reisen auf sich nehmen und die UWG erst zu dem machen, was sie sind, an die Schulen, die unseren Teilnehmern mit einer Schulbefreiung helfen, an unsere Spender und Sponsoren, an die Eltern unserer TCW-Gruppe, die mir zutrauen, Ihre Kinder nach 4 Tagen wieder wohlbehalten zurückzubringen, an Thorsten fürs Mitbetreuen, und vor allem auch an „mein Rudel“ aus 10 Kindern und Jugendlichen, es war super euch alle besser kennenzulernen und begleiten zu dürfen, ihr seid eine Hammergruppe gewesen, ich bin euer größter Fan!
Billy